30.9.2012 – Logan-Cup Groß Dölln

Was für ein Rennen!
Totalschaden am Motor, Henrik schiebt den Logan zum Sieg.

Chronologisch:
Das erste Logan-Rennen auf der Teststrecke Groß Dölln war von heiterem Herbstwetter begleitet. Henrik und Max mussten sich mit dem Umfeld erst einmal vertraut machen und gingen das freie Training als Besichtigungsfahrt an, wobei Max durch eine Code-60 Phase nicht viel Zeit zum Trainieren blieb. Dennoch fuhren die beiden die Bestzeiten im freien Training, diesmal körperlich etwas entspannter, denn die Servolenkung, auf die sie am Lausitzring verzichten mussten, war wieder in Betrieb. Das Qualifying übernahm turnusmäßig Henrik und er schraubte die Bestzeit noch einmal um eine Sekunde nach unten. Das war deutliche Pole Position und er lag mit seiner 1:05,3 gerade mal eine halbe Sekunde über den Quali-Zeiten der Chevrolet Cruze, die am Vortag an gleicher Stelle ihr Rennen hatten.
Mit dem Start war diesmal Max dran. Er hielt den ersten Platz und bekam nach hinten über 2 Sekunden Luft, als die Gegner durch ein Gerangel um Platz 2 aufgehalten wurden. Der trainingszweite Maik Kraske fiel dadurch etwas zurück und Gotsch im Roscher-Auto lag auf Platz 2. Der wiederum machte einen Fehler eingangs Start-Ziel-Gerade und Maik setzte sich daneben. Im folgenden Linksbogen zog Gotsch zu weit nach links und legte durch die Berührung mit Kraske einen kapitalen Dreher hin. Er pflügte durch den Sand, warf ein Reifenpaket, Pylonen und jede Menge Dreck auf die Strecke. Er hatte einen Haufen Glück, dass das Auto auf den Rädern blieb löste jedoch eine Code-60-Phase aus, da auf der Strecke erst einmal aufgeräumt werden musste. Nach dem Restart arbeitete sich Maik Kraske langsam an Max heran und hatte fast aufgeschlossen als eine Überrundung anstand. Max kam anstandslos vorbei aber Maik hatte es neben dem zu Überrundenden auch noch mit einem losgerissenen Curb auf der Strecke zu tun und drehte sich beim Ausweichmanöver. Er wurde erst nach 2 verlorenen Runden wieder gesichtet. Vom Boxenstop zur Rennmitte kam das Auto dann nicht mehr zurück auf die Strecke. Die Ölwanne war gerissen.
Max hatte nun den komfortablen Vorsprung von 14 Sekunden vor ATT und den brachte er zum Boxenstop mit herein. Henrik übernahm und fuhr in eine Code-60 Phase, da Streckenarbeiten nötig wurden. Das Team machte nun in der Boxengasse zwei sehr unangenehme Feststellungen. Die Pit-Zeit war um 5 Sekunden unterschritten, was Strafzeit zur Konsequenz hat. Eine Erklärung dafür konnte nicht gefunden werden, da die Standzeit von 3 Minuten eingehalten wurde und beide Fahrer langsamer als 20 km/h in der Boxengasse gefahren waren. Weitaus schlimmer aber war der Ölfleck, der in der Boxengasse dort zu finden war, wo vorher der Logan gestanden hatte und es war eindeutig Motoröl. Reinhard stand ganz entspannt an der Boxenmauer und grub mit den Fingernägeln kleine Löcher in den Beton während Henrik auf der Strecke eine Top-Zeit nach der anderen fuhr und gegen Ende des Rennens das zweitplatzierte ATT-Auto überrundete. Das sollte sich als Glück im Unglück erweisen. Henrik hörte jetzt ungewohnte Geräusche aus Richtung Motor und zwei Runden später ging der Motor fest. Henrik rollte mit der verbliebenen Restgeschwindigkeit in die Boxeneinfahrt und blieb am Anfang der Boxengasse stehen. Er war über den Stand des Rennens nicht genau informiert und so war es Max, der ihn anfeuerte, das Auto in der Boxengasse über die Ziellinie zu schieben. Es war nämlich die finale Rennrunde. Henrik mobilisierte alle Energien und war quasi im Laufschritt mit dem Logan auf der Schulter unterwegs und schaffte es bis über die Linie, dann war er aber fix und fertig.
Durch diesen seltsamen Sieg und den Ausfall des HARD-Autos sind Henrik und Max jetzt an der Tabellenspitze im Logan-Cup, jedoch ist der nächste Lauf schon in 6 Tagen und das gibt einige Probleme auf. Der Motor am Logan muss getauscht werden. Falls das aus irgendwelchen Gründen nicht klappen sollte, wird das Team wohl bei den MCE-Slalomfahrern vorstellig werden um sich den Slalom-Logan auszuleihen.

Nachsatz:
Es hatte die Ölablass-Schraube in die Ölwanne gehauen. Die Brüche in der Wanne waren gegeneinander versetzt. Wie hat der Motor so lange laufen können? Unfassbar.
Stand Donnerstag 13 Uhr ist der neue (alte) Motor zum ersten Mal gelaufen.
Text: R. Stoldt

Video von Mike Ahrens: http://www.youtube.com/watch?v=cep8tnxsTcU

Nachbetrachtung des Motorschadens: erstes Foto die gebrochene Ölwanne, zweites Foto das Pleuel und der Kolben aus Zylinder 1. Die Lagerschale war glühend und ist zwischen Pleuel und Kurbelwelle gequetscht worden. Ein Teil ist mit dem Pleuel verschweisst. Das verbogene Pleuel hat dann den Motor endgüültig zum Stillstand gebracht.