11.9.2010 – Ostsee Rallye

Die Geschichte beginnt irgendwann 2009. Auf der Suche nach einem Geburtsgeschenk für Pierre kam Ulrike auf einen Rallye-Lehrgang. Der ADAC-SH richtet ja in Kooperation mit der MAO einen Lehrgang aus, bei dem man einen Logan als Einsatzfahrzeug anmieten kann. Im November 2009 war es dann soweit. Pierre besuchte den Lehrgang und Ulrike nahm aus Geselligkeit am parallel laufenden Beifahrerlehrgang teil. Gelernt haben sie beide nicht viel. Pierre konnte schon Auto fahren und Ulrike verwechselt immer noch links und rechts. ABER als bester Fahrer des Lehrgangs hat Pierre einen kostenlosen Einsatz bei einer ADAC Rallye seiner Wahl gewonnen. Es sollte eine Lern- und Spaßveranstaltung werden mit einem gratis zur Verfügung gestellten Logan in der Rallye-Variante.
Die einzigen mit einem Logan in der Division 6 und damit deutlich untermotorisiert aber dennoch voller Hoffnungen machten Ulrike und Pierre sich auf zur Ostsee Rallye. Es musste natürlich gleich ein Masters-Lauf sein – wenn schon denn schon.
Am Freitag begann das große Aufschreiben, ein Abenteuer für die beiden Novizen. Pierre zögerte noch beim Diktieren und Ulrike kannte bisher nur die Perspektive als Fahrerin und hantierte auch noch viel zu lang mit den wilden Bezeichnungen eines Rallyeaufschriebs. So kam es, dass es plötzlich dunkel war und die zwei immer noch nicht fertig waren. Zwei WPs hatten sie garnicht gesehen und zwei andere wurden in totaler Finsternis aufgeschrieben. Entfernungen und Kurvenradien wurden eher geraten, denn mit der Serienbeleuchtung des Dacia blieb manches im Dunkel verborgen.
Viele Male haben die zwei sich verfahren. Das Roadbook hat zwar eigentlich deutlich angezeigt wo es lang ging, aber die Interpretation der Beifahrerin war manchmal ein anderes Rechts oder Links. So kam es auch, dass ein Rundkurs versehentlich eine Runde zu früh beendet wurde.
Spaß hatten die zwei trotzdem, Pierre versuchte fehlende PS zu den leistungsstärkeren Konkurrenten durch Wahnsinn in den Kurven auszugleichen. Bis auf den einen Ausrutscher mit blockierten Rädern beim Anbremsen einer „Links zwo minus“ (siehe Fotosequenz) ist auch alles gut gegangen. Es gab sogar die ein oder andere Wertungsprüfung, in denen die zwei untermotorisierten Rallye Neulinge 3 bis 4 Konkurrenten hinter sich lassen konnten.
Insgesamt eine tolle Erfahrung, Pierre hatte viel Spaß beim ungestörten Rasen auf den Landstrassen und auch Ulrike weiß nun wieder ganz sicher, dass sie lieber selber am Steuer sitzt – Beifahrer sein, kein einfacher Job!
Text: R. Stoldt

ein paar Sequenzen von Pierre und Ulrike :