4.7.2010 – Team Kart Trophy Aschersleben

Wegeoptimierung war bei Ulrike und Pierre angesagt. Nachdem Ulrike am Samstag die Niedersachsen-Rallye rund um Osterode im Programm hatte, war einen Katzensprung entfernt in Aschersleben der Harzring Austragungsort der nächsten Runde der Kart-Team-Trophy, an der Pierre mit seinen Kollegen aus Abstatt teilnahm.
Im freien Training sollte diesmal aus taktischen Gründen Benzin und Reifen gespart werden. Jeder der drei Fahrer fuhr nur 3 gezeitete Runden um seine persönliche Bestzeit aufzustellen, nach der die Fahrer für Quali 1 und 2 gesetzt wurden.
Mit der Motivation des Sieges vom letzen Rennen in Schaafheim sattelte man das Kart.
Pierre musste sich nach dem Quali 2 mit Startplatz 5 zufrieden geben. Ihn trennte nur eine Zehntelsekunde vom zweiten. Das erste Quali der Bosch Engineering Jungs verlief leider noch weniger erfolgreich, hier erreichte man nur Startplatz 11 und startete die Aufholjagd sprichwörtlich von hinten. Die Enttäuschung war groß aber die Motivation, aus dem Schlamassel ein positives Ergebnis zu erarbeiten, war größer.
Ein Kurzschluss im Kabelbaum sollte eine zusätzliches Handicap werden, das Team musste das erste der zwei Rennen auf einem Ersatzkart bestreiten. Viel schlechter als das etwas leitungsarme Rennkart konnte es nicht werden, dachte man sich.
Der Start aus der vorletzten Reihe war relativ unspektakulär, jedoch hielt man sich lange an Zweikämpfen auf und verlor so zunächst den Anschluss an die Spitze. Erste Fahrerwechsel lockerten die Kampfgruppen auf, unauffällig aber zügig fuhr das Team auf Platz 8 vor. Reibungslose Fahrerwechsel und keinerlei Bestrafungen und immer schnellere Rundenzeiten ermöglichten das Vorrücken auf Platz 7. Den letzten Stint übernahm Pierre. Er hatte die Aufgabe aus Platz 7 einen Platz 6 zu machen, und er machte es sehr spannend. Mit 2 bis 3 Zehntel schnelleren Rundenzeiten knabberte er an dem Vorsprung des sechstplatzierten Teams. 3 Runden vor Rennende war Pierre dran. Er machte Druck und der Gegner verbremste sich. Mit viel Mühe war es doch noch der sechste Platz geworden.
Rennen 2 startete Pierre von Platz 5, mit dem reparierten Rennkart – nach dem Motto neues Kart – neues Rennen – neues Glück ging es los. Es hat nur eine Runde gedauert um sich durch einen raffinierten Start auf Platz 3 vorzuarbeiten. Doch die Freude hielt nicht lange an, ein Fahrer aus den hinteren Reihen wollte sich in einer Spitzkehre an 10 Mann gleichzeitig vorbei bremsen und schoss damit nicht nur über sein Ziel hinaus sondern auch den Pierre ab. Nach etwas Rangierarbeit war Pierre wieder auf der Strecke, mit Zorn geladen begann eine erneute Aufholjagd von ganz hinten.
Ein nicht ganz reibungsloser Tankstop brachte weitere Verzögerungen ins Spiel. Zu allem Überfluss streifte Lionel mit seinem Fuß beim Fahrerwechsel über den Kühler und schaffte es, den Verschluss des Kühlmittelbehälters abzuhauen. Es folgte eine kleine Fontaine Kühlwasser, ein bisschen Hektik und Stress und mindestens 10sek Zeitverlust, aber das Team war wieder auf der Strecke.
Was sollte schon noch schief gehen, fragte man sich jetzt. Und von da an klappte alles wie am Schnürchen. Nachdem alle Teams ihre 5 Pflicht-Fahrerwechsel durchgeführt hatten, und Übersicht ins Feld kam, fanden die drei sich auf Platz 4 mit ausreichend Luft nach hinten und vorne wieder. Die Wut über das anfängliche Pech war wohl ein starker Antrieb für das Team. Immerhin hatten sie im zweiten Rennen einiges mehr geleistet, als im ersten.
Alles in allem ein verrückter Renntag, die Konkurrenz war auch nicht zu verachten. Ein zunächst unbekanntes Gastteam hatte sich spontan angemeldet, später ohne Visier vor dem Gesicht entpuppten sich die Unbekannten als die Topfahrer aus verschiedenen Teams des Vortages, der parallel zur Kart Trophy laufenden Kart Challenge. Sie belegten in beiden Rennen Platz 1.
Dennoch kann sich das Bosch Engineering Team glücklich schätzen. Sie mussten ihren ersten Platz in der Meisterschaftstabelle nicht abgeben weil die direkten Verfolger auch nicht ausreichend punkten konnten.
Text: R. Stoldt