27.06.2009 – Visselfahrt

Endlich geht wieder auf das Gelände der IVG, auf der eine alte Munitionsfabrik steht. Das war schon 2008 ein Heidenspaß, durch Betonröhren zu rasen und den Kopf ca. 10 cm an den Verladerampen verlassener Gebäude zu wissen…

Freitag Ankunft in Nienburg. Technische Abnahme und Doku kein Problem. Nur die riesigen Startnummern auf der sehr, sehr dünnen Folie waren ein wenig problematisch. Aber wie ich das von meinem Fahrer im letzten Jahr gelernt habe: Einfach drauf. Schön muss es nicht sein, nur lesbar und halten. Danke Horst-Lars!

Danach gleich die drei WP`s einmal abfahren. Sie sollten am nächsten Tag zweimal während der Visselfahrt und zweimal zur Buten und Binnen befahren werden. Für Ronald und mich jedoch nur zweimal, weil mein Sohn Mark sich seinen Papa zum Abi-Ball gewünscht hat. Man muss halt Prioritäten setzen! Also einmal abgefahren, trocken und warm, kein Problem. Aber trotzdem waren vorsichtshalber die Quattrac Monsun untergeschnallt. Man weiß ja nie. Alles problemlos, Schrieb gemacht, aber wie im Vorjahr keine eindeutige Streckenführung und das Risiko den Schrieb teilweise falsch zu machen. Ja, wenn man einer von den alten Ori-Hasen wäre…

Danach ab in das RG318is-Lager zum Grillen und Chillen (s. Fotos www.rg318is.de). Das ist neben dem Rallyefahren ein Riesenspaß mit einer Riesentruppe. 13 Autos waren wieder angetreten, um den Anderen zu zeigen was so alles mit einem alten Auto auf Ganzjahresreifen möglich ist. Ronald und ich sind relativ zeitig ins Hotel, haben aber dort noch ein oder zwei Bier getrunken. 0.30 Uhr Bettruhe. 6.00 Uhr wieder hoch.
Abfahren die Zweite: Noch einmal durch die WP´s und Schrieb kontrollieren. Passt.

Warten auf den Start: Startnummer 80, das kann dauern. Und dann schnell wieder nach Hause zum Abi-Ball. Der Anzug hängt im Zugwagen. Das ist Rallyesport.

WP1 endlich geht´s los. Technisch recht anspruchsvoll, permanente Kurvenwechsel, kaum Gerade, Rechts, Links, Rechts. Schön für den Fahrer, schlecht für den Co. Sie waren irgendwie alle mal draußen, wie sich während der Pause zugeraunt wurde. WP 1 also ok. Ein Dreher in einer Links, aber ohne Folgen (bis auf den Sekundenklau). Co. war zwischendurch mal raus, aber so lange man zwei gesunde Augen hat…
WP2 auch gut, ohne Dreher sonst wie oben und WP3 dann … Na, da reden wir einfach gar nicht drüber. Ersteinmal Pause und Regrouping. Schönes Wort.
Nach der Pause alles neu. Zwei Kollegen hatten sich die Reifen kaputtgemacht und im Parc Ferme unter Aufsicht des TK Reifenwechsel durchgeführt. Die Cupler haben sich gegenseitig geholfen.
WP 4(1) ging dann gut zur Sache, aber das Heck vom Vorstarter gesehen, nicht auf den Co gehört bei knappen 120 km/h in einer Links 5, einen leichten Dreher nach links und mit dem rechten vorderen Kotflügel eine Bake weggeschleudert und den Laternenmast touchiert. Endlich. Was ist ein Rallyeauto ohne Schrammen? Nichts.
Weiter ging es. Zeit war beschissen. WP 5(4) war ok. Wieder die Vorderfrau aufgeholt und im Abstand von 10cm über die Ziellinie “getrieben”. Die Arme war etwas nervös. Aber hat nicht gebremst. Und das war gut für uns Beide.
Wp 6(3) dann richtig gut: Danke Ronny, Du hast es langsam drauf. Ist ja erst Deine 4. Rallye. Und dann so etwas. Die Co´s waren ALLE klitschnass. Das ging richtig gut und diesmal konnten wir in einer Rechts 2+ die Frau von eben überholen und haben ganz leicht angeklopft. Da wäre sicher mehr drin gewesen.
Die Zeiten im zweiten Heat waren für mich völlig ok. Wenn wir beide uns richtig aufeinander eingestellt haben, das Safari-Fahrwerk getauscht wird und mal andere Reifen zum Einsatz kommen, ist sicher noch ein wenig mehr drin

Text: Jens Sendel