3.6. 2018 – Classic Motor Days am Hungrigen Wolf

„Deine hintere Radkappe ist gerade weggeflogen wie ein Chamapgnerkorken“. Als Norbert Bogdon das von einem Streckenposten nach dem zweiten Lauf bei den Classic Motor Days 2018 am Hungrigen Wolf hörte, wusste er, dass es keine gute Nachricht war. Tatsächlich war sein Lloyd LP 600 am Ende der letzten Runde plötzlich etwas flatterhaft gefahren. Der Grund war schnell gefunden: die hintere Felge auf der Fahrerseite war zu einem Drittel gerissen. Damit schien Rennwochenende zur Halbzeit vorbei zu sein, denn passenden Ersatz hatte er ich nicht dabei. Aber dann passierte genau das, was den Motorsport besonders macht. Ein paar Telefonate später nahte Rettung. Ein Rennkollege hatte eine Felge über und machte sich auf den 70 Kilometer weiten Weg, um sie vorbeizubringen. Anderthalb Stunden später war der Lloyd einsatzbereit für den zweiten Renntag. Bei den Classic Motor Days am Hungrigen Wolf in der Nähe von Itzehoe gibt es an den zwei Tagen je einen Trainingslauf und zwei Rennen. Damit es für die Fahrer schön abwechslungsreich bleibt, geht es am Samstag im Uhrzeigersinn um die Strecke und am Sonntag andersherum. Norberts Lloyd ist mit seinen 19 PS zwar ein besonderer Rennbolide, aber in einigen Kurven sogar auf drei Rädern unterwegs. Weil so ein Flugplatzkurs reichlich schnell ist und die Geschwindigkeiten der Teilnehmer ziemlich unterschiedlich sind, ist das oberste Gebot „RÜCKSICHT“. Und da alle Fahrer das Wort großgeschrieben im Kopf hatten, fühlte sich Norbert auch dann sicher, wenn ihn ein Pulk Porsche, BMW oder Morgan überholte. Der alte Spruch „Wer den Tod nicht scheut, fährt Lloyd“ kam ihm nicht in den Sinn. Na ja fast nicht. Denn in einer der Fahrpausen kam Rennlegende Hans-Joachim Stuck an sein Auto, reckte den Daumen und sagte – genau diesen Satz! Nicht nur wegen “Strietzel” Stuck war es für Norbert eine tolle Veranstaltung.
Text: Lars Haensch-Petersen