14.4.2012 – DMV 4-Stunden-Rennen

Dieses mal wollte das Team das Training am Freitag dazu verwenden den Heckflügel in unterschiedlichsten Einstellungen auf Höchstgeschwindigkeit zu testen.Auf der Suche nach freien schnellen Geraden hatte Pierre leider eine Berührung mit einem Clio. Auf der Gegengeraden der GP Strecke wollte er innen an dem Clio vorbei, der ganz außen fuhr und ohne in den Spiegel zu schauen nach innen zog. Eine Notbremsung reichte nicht mehr aus eine Kollision zu vermeiden, ein spektakulärer aber ungeplanter Drift über die Grasfläche war das Resultat.
Pierre hatte Glück und konnte den Seat noch abfangen, sicherheitshalber hat er aber direkt die Ausfahrt zur Box genommen um das Ergebnis der Berührung begutachten zu lassen. Der Schaden war größer als erwartet, ein kleiner Wasserkühler vorne links musste getauscht werden. Trotz aller Eile und Teamarbeit hat die Reparatur dann doch 60min vom Training geklaut. Maxi und Pierre blieben gerade mal noch je 1 Runde für den letzten groben Flügeltest.
Beide Fahrer entschieden sich für die aggressivere Flügeleinstellung fürs Rennen, so wird zwar etwas Topspeed vernichtet, aber die höhere Stabilität in Highspeed-Kurven gleicht das Defizit ideal wieder aus.

Das Quali am Samstag begann Maxi mit zwei Gewöhnungsrunden, zugleich sollte er die neuen Reifen einfahren.
Pierre übernahm danach das Steuer, er fuhr direkt zwei schnelle Runden. Das Aprilwetter nahm seinen Lauf, schon in seiner zweiten Runde meldete er leicht einsetzenden Regen im Bereich Breidscheid und Tiergarten. Nach dem Überfahren der Start- und Ziellinie brach in der Box der große Jubel aus, eine 9:03min Runde hieß Pole Position!!

Noch waren es 40min reguläre Qualizeit, aber das Glück war auf der Seite von Pierre und Maxi. Der Regen nahm zu und befeuchtete die Strecke so sehr, dass sie in den letzten 40min nicht mehr abtrocknen konnte. Endlich hatte sich das Team Düchting die Pole geholt!
Im Rennen legte Maxi einen top Start hin und behielt die Führung bis zum Ende der GP Strecke, toll! Der erste schnelle Scirocco hatte aber schon Fährte aufgenommen und klebte ihm sozusagen an der Backe. Auf der Nordschleife hat Maxi ihn dann vorbei gelassen und wich ihm vorerst auch nicht mehr von der Seite. Maxi hat gekämpft, aber auch der Kissling Astra kämpft und will wieder seine gewohnte Position einnehmen.
Von den Zeiten her ist der Seat aber weiterhin vorne mit dabei, die Astras und Sciroccos sind leichter und mit weniger Sprit unterwegs. Folge dessen müssen sie auch einmal mehr Tanken als Pierre und Maxi.
Nach dem Maxi nach 9 Runden verschwitzt wieder in der Box ist, kommt Pierre zum Einsatz. Das Team hatte einen sehr guten Pit stop hingelegt und damit wieder wertvolle Zeit auf den Astra gewonnen, der immer noch hinter Pierre und Maxi war – wenn auch nicht weit weg. Aber das Glück hielt nur zwei Runden an, das alt bekannte Problem aus dem letzten Jahr kehrte zurück – die Bremsen ließen auf Grund der Temperaturen nach. Der Pedalweg wird mit der Zeit immer länger, das Blockierdruckniveau kann nicht mehr durch einmal reintreten erreicht werden. Ein äußerst unangenehmes Gefühl, wenn man auf eine Kurve zufliegt. Einzige Gegenmaßnahme war, mit Links vor der großen Bremsung „pumpen“ um ausreichend zu verzögern. Das klaut natürlich wertvollen Bremsweg und und damit Zeit. Unbglücklicherweise standen jetzt auch noch die Überrundungen durch die GT3-Fahrzeuge an, so kam es das der Astra schon im Windschatten auf Lauerstellung war.
Einen Zweikampf einzugehen wäre wegen des Bremsproblems sinnlos gewesen. Lieber ließ sich Pierre im Windschatten mitziehen Hier wurde dann auch noch mal deutlich dass der Motor des Seat über den langen Winter weiterentwickelt wurde, ein erfreulicher Unterschied zum letzten Jahr.
Pierre fuhr trotz erschwerter Bedingungen sehr konstante und gute Zeiten, alles im tiefen ~ 9:08 Minuten Bereich.

Für alle steht fest, dass das Problem mit den Bremsen das nächste große Projekt sein wird, die kleinen Verbesserungsmaßnahmen über Winter haben nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Die Konkurrenz hat gleich viel Leistung, wählt teilweise eine deutlich schlechtere Linie aber gewinnt beim Bremsen – das macht den Seat-Fahrern das Leben auf der Rennstrecke unnötig schwer.
Durch einen Unfall in der Boxengassen Einfahrt, die daraufhin gesperrt war hatte Kissling beim Tankstopp den kürzeren gezogen und musste eine Runde GP zusätzlich fahren. Pierre hatte noch mehr Reserve im Tank und konnte während der Sperrung noch draußen bleiben. Sobald die Ampel wieder grün war, übergab Pierre das Steuer an Maxi. Aber schon nach einer halben Runde kam die Hiobsbotschaft, kurz hinterm Flugplatz meldet Maxi über Funk, keine Leistung mehr zu haben. Er rollte langsam im Standgas zurück an die Box, es konnten auf die schnelle keine Fehler festgestellt werden. Fakt war aber keine Leistung – keine schnelle Runde mehr – keine Fortsetzung des Rennens.
Das vollkommen deprimierte Team war gezwungen das Fahrzeug abzustellen, schade!
Später in der heimischen Werkstatt stellte sich heraus, dass sich das Turbolader Turbinenrad verabschiedet hatte, es lag zerbröselt im Turbo. Die Ursache des Problems wird analysiert.
Trotz des Ausfalles sind Pierre und Maxi noch auf Platz 11 von 20 gewertet worden.
Die Ironie dieses Rennens: 4 Runden nach dem Turbolader-Defekt wurde das Rennen auf Grund eines Unfalls abgebrochen, grrr….
Text: R. Stoldt

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