24.9.2011 – Barbarossa-Preis Nürburgring

Den drittletzten Lauf zur Langstreckenmeisterschaft eröffnete Pierre am Freitag beim inoffiziellen Training und konnte dabei auch die ersten Eindrücke zum neuen Setup der Hinterachse sammeln. Neben den positiven Erkenntnissen zum Setup stellte sich heraus, dass nach einer langen Leidensgeschichte nun endlich der Teamfunk wieder funktionierte und das Team nicht mehr ahnungslos an der Boxenmauer stehen musste.
Maximilian Hackländer hatte im Training Glück im Unglück, er konnte den Renn-Seat nach einem plötzlichen Reifenplatten im Bereich Hatzenbach ohne irgendwo einzuschlagen abstellen. Die knappe Trainingszeit sollte aber keinen Einfluss auf das Quali haben, Trainingsrunden hatten die beiden ja nun im Laufe der Saison genügend sammeln können.
Maxi durfte am Samstag das Quali starten, doch das Pech saß ihm noch im Nacken – ein Bruch der Antriebswelle verkürzte ihm seine Zeitenjagd. Um seine vom Reglement geforderten 2 gezeiteten Runden zu absolvieren wurde er noch mal auf die Strecke geschickt, jetzt fuhr er auch die Qualibestzeit von 09 Minunten 07 Sekunden und stellte den Seat damit auf Platz 6.
Pierre wurde leider behindert während seiner Qualirunden. Im Bereich Ex-Mühle gab es einen heftigen Unfalle, viele Fahrzeugteile waren auf der Strecke verteilt, auch der Abschlepper stand im Weg. Pierre blieb nichts anderes übrig, als über diverse Wrackteile abzubremsen und auszuweichen. Im Nachhinein hat das Team mit Hilfe des neuen Dataloggers analysiert, dass es eine theoretische Bestzeit von 09 Minuten 06 Sekunden geworden wäre und damit Platz 5.
Den Start fuhr Maxi Hackländer. Nach einem unspektakulären und unfallfreien Start kam das Team auf Platz 4 vor. Zwei der trainingsschnelleren waren nicht am Start bzw. hatten einen Motorschaden. Das war eine optimale Ausgangsituation für die kommenden 4 Stunden. Runde um Runde fuhr Maxi konstant seine Runden, meldete lediglich über Funk, dass er nicht mehr die gewohnte Topspeed erreichen konnte, ihm fehlten plötzlich 7-8 km/h auf der Döttingerhöhe. Später stellte sich heraus, dass dieses Defizit auf die hohe spätsommerliche Außentemperatur zurückzuführen war.
Pierre durfte nun endlich seinen Adrenalinappetit stillen und ins Fahrzeug wechseln. Aber sein Glück hielt nicht lange an, schon im Hatzenbach meldet er ein ungewöhnlich schräg stehendes Lenkrad an die Box. Pierre war gebrandmarkt und nahm nach dem Karussell das Tempo behutsam zurück, denn der Lenkradwinkel hat sich nach der Durchfahrt im Karussell nochmals weiter verschlimmert. Das Team hatte per Ferndiagnose entschieden, dass weitergefahren wird, denn der Seat fährt geradeaus und Pierre vernahm sonst auch keine Abnormalitäten. Es ist allerdings gewöhnungsbedürftig und schwierig mit so einem schrägen Lenkrad Bestzeiten in den Asphalt zu brennen, nichtsdestotrotz konnte er Platz 4 halten und nach seinem Turn noch mal an Maxi abgeben.
Kurzzeitig konnte Maxi dann sogar auf Platz 3 vorfahren, das Team war euphorisch endlich den erhofften Podestplatz zu erringen, aber es kam anders. Ein alter Fehlerteufel meldete sich zurück, die Servolenkung stieg zeitweilig immer mal wieder aus. Nach dem Rennen fand man eine undichte Stelle am Ölbehälter aus dem Hydrauliköl ausgelaufen war.
Wegen des unregelmäßig wiederkehrenden Ausfalls der Servo-Lenkung fuhr Maximilian nun 20 Sekunden langsamer. Drei Runden vor Zieleinlauf musste er leider den Verfolger im Golf 5 passieren lassen.
Dennoch hatte das Team bis dato das beste Saisonergebnis eingefahren und war sehr glücklich mit der Platzierung!
Auch in der Seat Sportpokalwertung konnten die Jungs weiter die Treppen hochklettern, Maxi ist mit einem Lauf Vorsprung inzwischen auf Platz zwei, Pierre steht nun endlich auf dem Podium mit Platz 3.
Am 15.Oktober geht’s weiter, es wurde viel gebastelt und verbessert – alle sind gespannt wann die 09:00:00 endlich durchbrochen werden kann.
Text: R. Stoldt

Fotos des Rennens:
https://picasaweb.google.com/112937638881740439457/VLN_24092011?authkey=Gv1sRgCI_U-tqLo7i7-wE