11.9.2010 – Bördesprint Oschersleben

der um einen Tag gekürzte Jahresurlaub der Familie Stoldt wurde von Henrik und mir genutzt, beim Bördesprint mit dem Dacia anzutreten. Nach freundlichem Empfang durch die Mitarbeiter der Motorsportarena wurde die Abnahme erledigt. Viel war am ersten Tag nicht zu tun, da wir ohne Box auch nichts ausladen konnten.
Der Renn-Samstag begann wie üblich mit dem freien Training. Die schnellste Zeit gelang hier dem Team des ADAC OWL, die ihr Auto auf den Geraden sehr beherzt und schnell bewegten. Henrik fuhr vier Zehntel langsamer auf Platz 2 und dahinter wiederum Norman Greyer auf Platz 3. Das waren die Teams, die vermutlich den Sieg unter sich ausmachen sollten. Im Qualifying war die Reihenfolge gleich, Henrik haderte nur etwas mit unserer Reifenentscheidung. Wir hatten die Reifen aus dem freien Training draufgelassen, die waren aber wirklich schon am Ende.
Im Rennen fuhr Henrik mit frischeren Reifen den Start, wurde vom Führenden massiv aufgehalten und musste kurzfristig einen weiteren Platz hingeben, den er sich aber in der gleichen Runde wiederholte. Die Lücke zum Führenden fuhr er schnell zu, wurde dann aber von dem aufgehalten. Da das gegnerische Auto auf den Geraden deutlich schneller war, musste er bis zur neunten Runden warten. Er konnte sich nach der Hasseröder neben den Gegner setzen und verlor bis zur Triple auf der etwas kürzeren Geraden nur eine halbe Wagenlänge, so dass er in der Triple den Überholvorgang abschließen konnte. Reifenabrieb an unserer Heckstoßstange dokumentierte einen harten Zweikampf.
Nach dem Boxenstop ging ich als Führender wieder auf die Bahn und musste nun von dem Vorsprung zehren, den Henrik herausgefahren hatte. Das wurde sehr eng. Von hinten nahte Greyer und war zu Beginn der letzten Runde an meinem Heck. Vor der Hasseröder erfolgte der erwartete Angriff, jedoch stellte er sich in der Kurve knapp hinter mir quer und das verschaffte mir einen bequemen Vorsprung für die letzte Runde. Die Freude, als erster die „queckered flag“ gesehen zu haben, bekam jedoch gleich einen Dämpfer, als Henrik berichtete, wir hätten 40 Strafsekunden aufgebrummt bekommen, da unsere Boxendurchfahrzeit um 4 Sekunden zu kurz war. Wir konnten uns das überhaupt nicht erklären, da wir nach unserer Inboard-Stopuhr zwei Sekunden über der Mindestzeit lagen. Nach einem Tag Nachdenken kam die Lösung: wir haben an der Linie gestopt, an der die geschwindigkeitsbegrenzte Zone beginnt. Hier ist jedoch keine Messschleife, sondern die Pit-In-Zeit wird an der verlängerten Ziellinie genommen, die ca. 30 m weiter hinten liegt. So sind wir letztendlich auf dem fünften Platz gelandet.
Zum nächsten Rennen am 24.10. haben wir Revanche geschworen, aber bis dahin müssen wir noch das Getriebe wechseln, da ich in der Triple mehrfach von einem herausspringenden 4. Gang genervt wurde, was einiges an Zeit gekostet hat.
Text: R. Stoldt