18.10.2008 – Logan Cup Oschersleben

Logan-Cup Oschersleben – Hansa-Teams Rad ab? – So titelten wir am 25.Juli an dieser Stelle. Der Titel lässt sich gut wiederverwenden, denn so trug es sich in der Börde wieder zu.
Am 18. Oktober war der letzte Lauf zum ADAC Logan Cup 2008 in Oschersleben angesetzt, diesmal in 2 Rennen zu je 2 Stunden, die zum Gesamtergebnis addiert wurden.
Nachdem wir am Nürburgring vor einer Woche massives Untersteuern zu beklagen hatten, lag das Augenmerk im freien Training auf der Abstimmung, die nach einer Korrektur der Spureinstellung im wesentlichen über die Reifen erfolgen musste. Henrik fuhr die ersten Runden und legte bei noch feuchter Strecke abwechselnd mit dem Team Bunte die schnellsten Runden hin. Ulrike und danach auch Pierre, der statt Tom das Team ergänzte, waren auf Anhieb mit der Funktion einverstanden. Neutrales bis leicht übersteuerndes Fahrverhalten versprachen Fahrfreude im Rennen.
Zuerst aber stand das Qualifying an. Henrik fuhr drei Runden und dann war die Fahrt auch schon beendet. In der Sachsen-Anhalt Kurve enteilte ihm mal wieder das linke Vorderrad. Der übliche Schaden: Nabe gebrochen und als Folge gebrochene Antriebswelle und Bremsscheibe. Platz 20 in der Startaufstellung war die Folge der verkürzten Vorstellung, während Tim Schröder das RSG-Auto auf Platz 8 fuhr und Tom Gorkow mit dem Auto des MSC-Jarmen auf Platz 12. Bei Trainingsende erschien Henrik zu Fuß an der Box. Das Auto wurde gerade aufgeladen. Die Abschlepper kannten es ja schon vom letzten Rennen in Oschersleben und fanden unsere Box problemlos. Das Schrauberteam von RSG und Jarmen stürzte sich mit Vehemenz auf das Auto. Ein neuer Achsschenkel war bei Wiechers vorrätig und die letzte im Fahrerlager verfügbare Antriebswelle wurde beim Team Niedersachsen III aufgetrieben. Mit einer bewundernswerten Schrauberleistung gelang die Reparatur fristgerecht und Pierre konnte noch rechtzeitig die Startaufstellung erreichen.
Alle drei Teams starteten gut und jeder konnte anfangs Plätze gut machen. Während es Jarmen im ersten Rennen bis auf den dritten Platz nach vorne führte, verlor das MCE-Auto nach ungefähr 10 Runden rapide an Leistung. Eine blinkende Lampe signalisierte eine bisher nicht lokalisierte Störung. In der Betriebsanleitung steht dazu folgendes zu Lesen: verringern Sie die Motordrehzahl soweit, bis die Kontrolllampe erlischt. Das war nicht im Interesse des Teams und so schleppten sich Pierre und Ulrike auf dem 15. Platz durchs Ziel. Das RSG-Team traf es sehr hart. Nach gut einer Stunde verloren sie an der gleichen Stelle die gleichen Teile wie das MCE-Team. Eine versuchte Reparatur scheiterte, da es keine linken Antriebswellen mehr gab und der erwogene Umbau des Gelenks einer rechten Welle, die es noch reichlich gab, war auch nicht zielführend und so musste das Team vorzeitig aufladen.
Im zweiten Rennen fiel Jarmen dann durch Unfallbeteiligung bis auf Platz 14 zurück und das MCE-Team sackte auf Platz 17 ab. Henrik hatte sich zwei Stunden im Auto gequält mit dem defekten Motor der schon im Normalzustand wenig Leistung hatte, mit starken Vibrationen und einem abgefallenen Auspuffendtopf, den er länger als eine halbe Stunde scheppernd hinter sich herzog. Zu guter Letzt saß ihm der Spitzenreiter, der mehr als 4 Sekunden pro Runde schneller fahren konnte, im Genick und Henrik kämpfte verbissen gegen eine weitere Überrundung und konnte sich mit fünf Meter Vorsprung über die Linie retten.
An die abendliche Siegerehrung im Hotel Motorsportarena schloß sich auch die Siegerehrung des Logan-Cup 2008 an. Unser Team hatte trotz der vielen Ausfälle Platz 8 belegt und bekam dafür neben den Pokalen wertvolle Sachpreise. Am wichtigsten und schönsten aber war die Auszeichnung mit dem Fairness-Preis der Rennleitung. Die Fahrer hatten sich dies mit beispielhaft fairer Fahrweise in den beiden Jahren der Cupteilnahme verdient.
Alle Teams haben über Winter nun einiges an den Autos zu tun. Während das RSG-Team in wahrscheinlich leicht geänderter Besetzung die Saison 2009 bestreiten will und Jarmen wahrscheinlich auch mehr oder weniger regelmässig, wird das MCE-Team sich grundsätzlich zurückziehen, wahrscheinlich aber am Rennen in Assen teilnehmen.
Erste Checks des Autos ergaben eine defekte Kopfdichtung. Druckverlust Zylinder 4 ca. 98 %, Text im Fehlerspeicher: zerstörende Fehlzündung
Text: R. Stoldt